Airport by Arthur Hailey

Airport by Arthur Hailey

Autor:Arthur Hailey [Hailey, Arthur]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-09-24T00:00:00+00:00


11

Im Cloud Captain's Coffee Shop bestellte Kapitän Vernon Demerest Tee für Gwen und schwarzen Kaffee für sich selbst. Kaffee hielt ihn – wie er es sollte – munter; von hier bis Rom würde er vermutlich noch ein Dutzend weitere Tassen brauchen. Obwohl Kapitän Harris heute nacht die Hauptarbeit beim Steuern von Flug Zwei zufiel, beabsichtigte Demerest nicht, sich geistig zu entspannen. Das tat er in der Luft selten. Er wußte, wie die meisten erfahrenen Kapitäne, daß nur die Flieger die Chance hatten, in ihrem Bett an Altersschwäche zu sterben, die während ihrer Laufbahn immer imstande waren, sofort mit dem Unerwarteten fertig zu werden.

»Wir sind beide so ungewöhnlich schweigsam«, sagte Gwen mit ihrem sanften englischen Akzent. »Kaum ein Wort haben wir gesprochen, seit wir auf den Flughafen gekommen sind.«

Vor ein paar Minuten erst hatten sie nach Bekanntgabe der einstündigen Verspätung das Gedränge an der Abfertigung verlassen. Es war ihnen gelungen, eine Nische im rückwärtigen Teil der Kaffeestube zu ergattern, und Gwen blickte nun in den Spiegel ihrer Puderdose und brachte ihr Haar in Ordnung, das voll und glänzend unter der schnittigen Trans-America-Stewardessmütze hervorquoll. Ihre dunklen, ausdrucksvollen Augen bildeten flüchtig vom Spiegel zu Vernons Gesicht auf.

»Ich habe nicht geredet«, sagte Demerest, »weil ich nachdachte, das ist alles.«

Gwen befeuchtete ihre Lippen, aber benutzte keinen Lippenstift – die Fluglinien hatten strenge Vorschriften über das Zurechtmachen der Stewardessen in der Öffentlichkeit. Ohnehin benutzte Gwen sehr wenig Make-up: Ihr Teint hatte diesen Milch-und-Rosen-Ton, der so vielen englischen Mädchen angeboren zu sein scheint.

»Nachgedacht worüber? Dein traumatisches Erlebnis – die Ankündigung, daß wir Eltern werden?« Gwen lächelte ironisch und sagte dann: »Kapitän Vernon Waldo Demerest und Miß Gwendolyn Meighen geben die baldige Ankunft ihres ersten Kindes bekannt, eines – ja, was denn? … Das wissen wir ja noch nicht. Noch sieben Monate lang nicht. Na, wir brauchen nicht lange zu warten.«

Er blieb schweigsam, während Kaffee und Tee gebracht wurden, dann protestierte er: »Um Gottes willen, Gwen, laß uns ernst bleiben.«

»Warum denn? Besonders, wo ich es nicht mal ernst nehme.

Wenn sich schon einer Sorgen machen muß, sollte ich das doch sein.«

Er war schon im Begriff, etwas zu erwidern, als Gwen unter dem Tisch seine Hand ergriff. Ihr Ausdruck ging in Mitgefühl über.

»Entschuldige. Ich glaube, das Ganze zerrt ein bißchen an unseren Nerven.«

Das war die Äußerung, auf die Demerest gewartet hatte. Vorsichtig sagte er: »Es braucht uns nicht zu beunruhigen. Denn, wenn wir nicht wollen, müssen wir nicht Eltern werden.«

»Gut«, sagte Gwen sachlich. »Ich habe mich schon gefragt, wann du damit herausrücken würdest.« Sie klappte ihre Puderdose zu und steckte sie ein. »Im Wagen warst du beinah so weit, nicht wahr? Dann hast du dir es anders überlegt.«

»Was anders überlegt?«

»Nein, wirklich, Vernon! Warum heucheln? Wir wissen beide ganz genau, wovon du sprichst. Du bist für eine Abtreibung, daran hast du immer gedacht, seit ich dir gesagt habe, daß ich schwanger bin. Hab' ich recht?«

Er nickte zögernd. »Ja.« Er fand Gwens Direktheit immer noch entwaffnend.

»Was ist los? Hast du gedacht, ich hätte noch nie im Leben von Abtreibung gehört?«

Demerest schielte über



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